Vortrag

Demokratie im Zeichen der digitalen Revolution - Chance oder Gefahr?

Podiumsdiskussion an der Volkshochschule Stuttgart

Das Plakat zur Podiumsdiskussion am 18.3.2019 (Vorlage: VHS Stuttgart)
Das Plakat zur Podiumsdiskussion am 18.3.2019 (Vorlage: VHS Stuttgart)
Es diskutierten (v.l.n.r.): Prof. Dr. Gary S. Schaal, Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg; Katharina Thoms, SWR, Moderatorin; Prof. Dr. Oliver Zöllner, HdM Stuttgart (Foto: Rebecca Beiter, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg)
Es diskutierten (v.l.n.r.): Prof. Dr. Gary S. Schaal, Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg; Katharina Thoms, SWR, Moderatorin; Prof. Dr. Oliver Zöllner, HdM Stuttgart (Foto: Rebecca Beiter, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg)

Am 18. März 2019 diskutierten Prof. Dr. Gary S. Schaal, Politikwissenschaftler an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg, und Prof. Dr. Oliver Zöllner, Medien- und Kommunikationswissenschaftler an der HdM Stuttgart, das weite Thema "Demokratie im Zeichen der digitalen Revolution - Chance oder Gefahr?". Eingeladen hatten die Volkshochschule Stuttgart, die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und die Stadtbibliothek Stuttgart. Es moderierte die SWR-Journalistin Katharina Thoms.

Die Diskussion war intensiv - und die Positionen der beiden Wissenschaftler näherten sich dennoch zunehmend an. Gary Schaal übernahm bewusst die Rolle der "Cassandra" und sah die Zukunft der Demokratie im digitalen Zeitalter keineswegs rosig: Die Versuche der Einflussnamhe von interessierter dritter Seite wie auch die Erosion der politischen Kultur in vielen westlichen Ländern seien Warnzeichen - und man könne keineswegs davon ausgehen, dass es schon irgendwie gutgehe. Oliver Zöllner bemühte sich anfangs noch um ein wenig Optimismus und verwies auf die prinzipielle Handlungsfähigkeit des Menschen; diese aber bedinge erstens Wissen um die Mechanismen der Digitalität und zweitens den Willen, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen - und bei beiden Aspekten sah er in erheblichem Maße einen gewissen Nihilismus am Werk: Digitale Anwendungen und Plattformen seien so bequem und lullten uns so ein, dass wir zunehmend den Willen zum Wollen verlören. Hinzu käme ein zunehmend ausgeklügelteres System von Algorithmen, die den Menschen eben jene Entscheidungen abnähmen, die es für eine aktive Bürgergesellschaft aber brauche.

Oliver Zöllner plädierte für einen europäischen Weg, der die Digitalisierung voranbringe und zugleich Freiheitsrechte und die Autonomie des Einzelnen stärke. Gary Schaal sah hier jedoch auch Probleme: Die politischen Strukturen, die es erlauben, mächtigen Internetkonzernen entgegenzutreten, schwänden zunehmend. Beide Diskutanten verwiesen in diesem Zusammenhang auf den "Überwachungskapitalismus", wie ihn Shoshana Zuboff (2019) so eindringlich wie fulminant schildert. Von daher gestaltete sich die Diskussion an der VHS Stuttgart als aufrüttelnd. Die Stuttgarter Bürgergesellschaft diskutierte anschließend intensiv mit.

 

Mitvortragende: Prof. Dr. Gary S. Schaal
Veranstaltungsort: VHS Stuttgart
Datum: 18.03.2019


Autoren

Name:
Prof. Dr. Oliver Zöllner  Elektronische Visitenkarte
Forschungsgebiet:
Digitale Ethik, Empirische Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Public Diplomacy
Funktion:
Professor
Lehrgebiet:
Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Digitale Ethik, Public Diplomacy, Nation Branding, Hörfunkjournalismus
Studiengang:
Medienwirtschaft (Bachelor, 7 Semester)
Fakultät:
Fakultät Electronic Media
Raum:
216, Nobelstraße 10 (Hörsaalbau)
Telefon:
0711 8923-2281
Telefax:
0711 8923-2206
E-Mail:
zoellner@hdm-stuttgart.de
Homepage:
https://www.oliverzoellner.de
Oliver Zöllner

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