Digitale Ethik 'on tour'
Drei Vorträge zu einem gesellschaftlich relevanten Thema
Die vorlesungsfreie Zeit ist immer wieder eine schöne Gelegenheit, die eigenen Forschungs- und Lehrthemen interessierten Publika auch außerhalb der Hochschule der Medien vorzustellen. Im September 2018 nahm Oliver Zöllner drei Einladungen zu Vorträgen an, die ihn nach Nordrhein-Westfalen führten.
An der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter hielt Zöllner vor Studierenden des Social Entrepreneurship am 19. September einen Vortrag zum Thema "Digitale Ethik und Digitaler Kapitalismus". Er stellte dabei das Konzept der Digitalen Ethik vor, zeigte die Geschäftsmodelle der digitalen Welt rund um die Ausbeutung von Datensätzen auf und stellte diese in den Kontext eines digitalen Kapitalismus. Am Ende diskutierte Zöllner mit den Studierenden, wie alternative Geschäftsmodelle eines "anderen Internets" aussehen könnten, in denen die Bewirtschaftung des Menschen ("people-farming") und die Aushöhlung seines Privatheits- und Datenschutzes nicht die conditio sine qua non wären.
Am 25. September war Oliver Zöllner zu Gast an der Volkshochschule Mülheim an der Ruhr. Thema des Vortrags war "Internet und Apps: Ende der Privatheit?" Der Vortrag bot dem sehr interessierten Mülheimer Publikum die Möglichkeit, sich über das Konzept der Digitalen Ethik zu informieren und sich zu Gedanken anstoßen zu lassen, wie man in seinem Alltag angemessen mit all den schönen digitalen Geräten und Anwendungen umgehen kann - ohne zum Beispiel die Daten anderer Personen ungewollt weiterzugeben, etwa über gespeicherte Kontaktadressen oder in Form von scheinbar harmlosen Fotos, die man in Social Media postet.
Für den 26. September hatten die nordrhein-westfälischen Sozialverbände nach Siegen zur großen Integrationskonferenz zum Thema "Social Media: Fluch oder Segen?!" eingeladen. In seinem Impulsvortrag "Digitalisierung, soziale Medien und neue Werte" legte Zöllner dar, wie Ethikkonzepte gewinnbringend nicht nur in den eigenen Alltag, sondern auch in die soziale Arbeit integriert werden können. Dies wird angesichts eines oft sorglosen oder aggressiven Umgangs mit Online-Anwendungen (Datenschutzverletzungen, Hasspropaganda, Beleidigungen etc.) und wachsender Klüfte in der Gesellschaft (politisch wie sozial) stetig relevanter. Die Diskussion mit den rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, allesamt Multiplikatoren, war gleichermaßen anregend und engagiert.
Weiterführende Links:
Institut für Digitale Ethik (IDE) an der Hochschule der Medien Stuttgart
Autoren
- Name:
- Prof. Dr. Oliver Zöllner
- Forschungsgebiet:
- Digitale Ethik, Empirische Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Public Diplomacy
- Funktion:
- Professor
- Lehrgebiet:
- Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Digitale Ethik, Public Diplomacy, Nation Branding, Hörfunkjournalismus
- Studiengang:
- Medienwirtschaft (Bachelor, 7 Semester)
- Fakultät:
- Fakultät Electronic Media
- Raum:
- 216, Nobelstraße 10 (Hörsaalbau)
- Telefon:
- 0711 8923-2281
- Telefax:
- 0711 8923-2206
- E-Mail:
- zoellner@hdm-stuttgart.de
- Homepage:
- https://www.oliverzoellner.de
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