Aufsatz

Social Media: Alltag, Daten und Gesellschaft

Eine Systematisierung

Oliver Zöllner (2024): Social Media. Alltag, Daten und Gesellschaft. In: Maria Schwartz, Meike Neuhaus und Samuel Ulbricht (Hrsg.): Digitale Lebenswelt. Philosophische Perspektiven. Berlin, Heidelberg: Metzler, S. 109-125 (Bildvorlage: Springer Nature).
Oliver Zöllner (2024): Social Media. Alltag, Daten und Gesellschaft. In: Maria Schwartz, Meike Neuhaus und Samuel Ulbricht (Hrsg.): Digitale Lebenswelt. Philosophische Perspektiven. Berlin, Heidelberg: Metzler, S. 109-125 (Bildvorlage: Springer Nature).

20 Jahre sind Social Media im engeren Sinne derzeit bereits Teil unserer Alltags­welt. Und sie haben Spuren hinter­lassen. In einem Buch­beitrag hat HdM-Professor Oliver Zöllner die Aus­einander­setzungen mit sozialen Online-Netz­werken syste­mati­siert und auf die Frage fokussiert, welche Perspek­tiven für zukünftige Debatten daraus abzu­leiten sind. Erschienen ist der Aufsatz im Buch „Digitale Lebens­welt. Philo­sophische Per­spek­tiven" im Metzler-Verlag.

In seinem Beitrag analysiert Zöllner Social Media auf drei Ebenen: der Mikro­ebene der Individuen, der Meso­ebene der Unter­nehmen und der Makro­ebene gesell­schaft­licher Prozesse und Aus­wirkungen. Auf der ersten Ebene ist vor allem die „Affordanz" bzw. der Auf­forderungs­charakter von Social Media proble­matisch, der zu Auto­nomie­verlusten führen kann. Soziale Online-Netz­werke fordern ihre User perma­nent zur Verwendung auf, was Gewohn­heiten verfestigen und im Extremfall etwa auch Sucht­phänomene auslösen kann. Auf der Meso­ebene entstehen durch bestimmte Geschäfts­modelle der Unter­nehmen sowohl Daten­schutz- als auch Über­wachungs­probleme. Der Preis für die Nutzung der Netzwerke sind die zu quasi jedem Zeitpunkt generierten Daten der Nutzenden. Letztere mutieren dadurch bekannter­maßen von Kunden zum eigentlichen Produkt, was die philosophisch zentrale Frage nach dem hier zu Tage tretenden Menschenbild auf die Tagesordnung bringt. Die gesellschaftlichen Auswirkungen der sozialen Online-Netzwerke auf der Makroebene sind massiv, da in einem über­greifenden System des Daten- bzw. „Überwachungs­kapitalismus" (Zuboff 2019) oft auch Desinformationen dominant werden und in ihrer algorith­mischen Steuerung und der hieraus entstehen­den Fremdbestimmung der Userinnen und User demo­kratische Willens­bildungs­prozesse beeinträchtigt werden können. Am Ende zeigt Zöllner in seinem Beitrag einige Perspek­tiven auf, was ethisch begründete Ansätze für die zukünftige Gestal­tung digitaler Techno­logien sein könnten – vor allem solche Grund­sätze, die gesell­schaftlich zum Guten beitragen.

 

 


Erschienen in:

Digitale Lebenswelt. Philosophische Perspektiven
Auf den Seiten: 109-125
Autoren: Zöllner, Oliver
Hrsg.: Maria Schwartz, Meike Neuhaus und Samuel Ulbricht
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: J. B. Metzler
Ort: Berlin, Heidelberg

Weiterführende Links:
DOI: 10.1007/978-3-662-68863-2_8


Autoren

Name:
Prof. Dr. Oliver Zöllner  Elektronische Visitenkarte
Forschungsgebiet:
Digitale Ethik, Empirische Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Public Diplomacy
Funktion:
Professor
Lehrgebiet:
Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Digitale Ethik, Public Diplomacy, Nation Branding, Hörfunkjournalismus
Studiengang:
Medienwirtschaft (Bachelor, 7 Semester)
Fakultät:
Fakultät Electronic Media
Raum:
216, Nobelstraße 10 (Hörsaalbau)
Telefon:
0711 8923-2281
Telefax:
0711 8923-2206
E-Mail:
zoellner@hdm-stuttgart.de
Homepage:
https://www.oliverzoellner.de
Oliver Zöllner

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