Vortrag

Brauchen wir ein 'digitalethisches 1968'?

Impulsvortrag auf dem Panel 'Webfehler der digitalen Gesellschaft: Philosophische Perspektiven auf Ungerechtigkeiten, antisoziale Tendenzen und die Dringlichkeit, Netzwerke menschenzentriert zu denken'

Oliver Zöllner hielt einen Impulsvortrag auf dem XXVI. Deutschen Kongress für Philosophie in Münster (Foto: Oliver Zöllner).
Oliver Zöllner hielt einen Impulsvortrag auf dem XXVI. Deutschen Kongress für Philosophie in Münster (Foto: Oliver Zöllner).

In einem Impulsvortrag auf dem XXVI. Deutschen Kon­gress für Philo­sophie an der Univers­ität Münster hat HdM-Professor Oliver Zöllner auf die Chiffre "1968" zurück­ge­griffen und deren humanis­tisches und pro­gressives Potenzial für (macht-)­kritische Frage­stellungen rund um die Digitalität erschlossen.

Zöllner fasste den Stand der antisozialen Fehl­entwicklungen der Lieblings­spiel­zeuge wie etwa Social Media zusammen, übte eine Art Machtkritik an den vielfach so bewunderten Big-Tech-"Hohe­priestern" des scheinbar unaus­weichlichen techno­logischen Fortschritts (There Is No Alternative), ordnete seine Kritik in die histo­rische Chiffre von "1968" als Fortschritts- und Befreiungs­gestus ein – und stellte am Ende ein paar kesse Fragen: Wie könnte eine Alternative zum Mantra "There Is No Alter­native" aussehen? Wie sähen human- und gesell­schafts­orientierte Social Media als wahrhaft "soziale Medien" aus? Brauchen wir ein "digital­ethisches 1968" als Modell und Moment eines Wandels des Bewusst­seins und von Prak­tiken? Was wären dessen Bedingungen? Warum sind uns heute gesell­schaftliche Utopien so fern?

In die 10 Minuten eines Impuls­vortrags passten selbst­verständlich nur kleine Holz­schnitte, aber diese setzten im Saal eine interessierte Dis­kussion in Gang, die das Potenzial hat sich fort­zusetzen. Ob sie vom akade­mischen Debatten­raum auch in die praktische Lebens­welt ausstrahlt, wird sich zeigen – aber kritische öffentliche Erörte­rungen dieses Themas finden sich in letzter Zeit vermehrt. Mancher Fehler des Webs geht eben auf einen "Web­fehler" zurück, der sich früh eingeschlichen hat.

Der Philosophiekongress wurde von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie (DGPhil) ausgetragen und stand 2024 unter dem passenden Motto "digital | denken". Zöllners Impulsvortrag war Teil des Panels "'Webfehler' der digitalen Gesellschaft: Philo­sophische Perspek­tiven auf Ungerech­tigkeiten, anti­soziale Tendenzen und die Dring­lichkeit, Netzwerke menschen­zentriert zu denken", das gemein­sam von den beiden Fokus­gruppen "Digitale Ungerech­tigkeit(en)" und "Digitale Ethik" innerhalb der Arbeits­gemeinschaft "Philo­sophie der Digitalität" der DGPhil organisiert wurde.

Vortrag auf Veranstaltung: XXVI. Deutscher Kongress für Philosophie: 'digital | denken'
Veranstaltungsort: Münster
Datum: 22.09.2024 bis 26.09.2024

Weiterführende Links:
Website des XXVI. Deutschen Kongresses für Philosophie: 'digital | denken'
Blog der DGPhil-AG 'Philosophie der Digitalität'


Autoren

Name:
Prof. Dr. Oliver Zöllner  Elektronische Visitenkarte
Forschungsgebiet:
Digitale Ethik, Empirische Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Public Diplomacy
Funktion:
Professor
Lehrgebiet:
Medienforschung, Soziologie der Medienkommunikation, Digitale Ethik, Public Diplomacy, Nation Branding, Hörfunkjournalismus
Studiengang:
Medienwirtschaft (Bachelor, 7 Semester)
Fakultät:
Fakultät Electronic Media
Raum:
216, Nobelstraße 10 (Hörsaalbau)
Telefon:
0711 8923-2281
Telefax:
0711 8923-2206
E-Mail:
zoellner@hdm-stuttgart.de
Homepage:
https://www.oliverzoellner.de
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